Die Tücke von Geburtstagen liegt in der Bewertung. Älterwerden kann je
nach Kultur und Einstellung positiv oder negativ wahrgenommen werden, je
nachdem ob Erfahrung und damit gewonnene Kompetenz in den Vordergrund
gestellt wird, oder ob ein – wie auch immer definierter – jugendlicher
Elan Vorrang hat.
Die Tageszeitung „Rheinische Post“ hat im Februar 2021 zu meinem
Geburtstag einen Artikel über mich veröffentlicht (Link), der mit dem
wohlwollenden Begriff „Würdigung“ betitelt wird. Damit bleibt die 80
aber immer noch bestehen.
Nach wie vor erstelle ich familienpsychologische Gutachten für diverse
Gerichte; und noch bis vor zwei Jahren und damit bis zu meinem 78.
Geburtstag habe ich Vorlesungen zum Themenbereich der Psychologie,
Psychotherapie und Psychopathologie in Düsseldorf gehalten.
Arbeitsmüdigkeit und ein Einknicken der Kompetenz sind also Fehlanzeige.
Im Gegenteil.
Über Jahre und Jahrzehnte gewonnene Erfahrung kann durch nichts ersetzt
werden.
Man muss nicht unbedingt Konrad Adenauer zitieren, der in diesem Alter
tatkräftig die politischen Geschicke unseres Landes lenkte (die
Bewertung erfolgt unabhängig von der Parteizugehörigkeit), und noch bis
zu seinem 91.Lebensjahr politisch aktiv war.
Es gibt eine endlos erscheinende Reihe von illustren Geistern aus allen
Bereichen der Philosophie, der Medizin, der Justiz und anderen
Wissenschaftsbereichen, die in diesem Alter zunehmend erfolgreich tätig
waren und tätig sind.
Daher nochmals der Hinweis (Link) zu der Übersicht über mein bisheriges
Leben. Alle, die mich kennen, wissen, dass das ohnehin nur ein kleiner
Ausschnitt ist.